Stellenausschreibung

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Stabilität in der Wirtschaftsführung und Kompetenz in der Tätigkeit der Landesselbstverwaltung und ihrer Institutionen im letzten Jahr – dies ist den Haushalts- und Jahresberichten zu entnehmen, die die Vollversammlung am Anfang ihrer Sitzung besprochen und einstimmig angenommen hat. Die LdU blickt – so finanziell, wie auch fachlich gesehen – auf ein bewegtes Jahr zurück: große Aufgaben wie Parlaments- und Kommunalwahlen, sowie EU-geförderte Projekte ergänzten die gewöhnliche Arbeit der Alltage.

Eines der wichtigsten Themen an der Sitzung war eindeutig die Frage des Bildungswesens. Einerseits ging es darum, dass die Vollversammlung – im Zeichen der autonomen Schulverwaltung – von ihrem Zustimmungsrecht Gebrauch gemacht hat und der Übernahme der Trägerschaft von fast zwanzig Schulen bzw. Kindergärten durch örtliche deutsche Selbstverwaltung zugestimmt hat. „Es handelt sich um Städte und Gemeinden, in denen ein markantes Ungarndeutschtum vorhanden ist“, betont Otto Heinek, „betroffen sind Tschasartet, Agendorf, Kroisbach, Bohl, Ödenburg, Hartau, Sende, Waschkut, Schomberg, Nana, Marko, Steinamanger, Kismaros und Seike. Ich bin recht zuversichtlich, dass der zuständige Minister diese unsere Entscheidung unterstützen wird und ab dem nächsten Schuljahr dann diese Grundschulen und Kindergärten in die Trägerschaft der örtlichen deutschen Selbstverwaltung kommen können.“ Die Vollversammlung betonte hierzu verstärkt ihren Standpunkt, dass nämlich die Bildungseinrichtungen ein bestimmtes Niveau erreichen müssen, um die finanziellen und fachlichen Vorteile, die die Trägerschaft der Nationalitätenselbstverwaltungen bietet, genießen zu können. Um dazu ein gerechtes und nachhaltiges System auszuarbeiten, plant die Landesselbstverwaltung demnächst die Kriterien dafür eindeutig festzulegen.

Ab dem nächsten Schuljahr trägt die LdU neben dem Fünfkirchner Valeria-Koch-Schulzentrum, dem Werischwarer Friedrich-Schiller-Gymnasium und dem Ungarndeutschen Bildungszentrum in Baje – auch eine weitere Mittelschule: das Deutsche Nationalitätengymnasium im Budapester XX. Bezirk. Im Moment ist es jedoch noch fraglich, ob die Landesselbstverwaltung auch das Schulgebäude kostenlos übernehmen kann.

Die Vollversammlung nahm auch zwei Bewerbungen um Schuldirektorenposten einstimmig an: Ibolya Hock-Englender wurde für weitere fünf Jahre als Direktorin des Valeria-Koch-Schulzentrums in ihrem Posten bekräftigt, und das Schiller Gymnasium leitet ab dem nächsten Schuljahr Erika Bogár-Szabó, die seit 16 Jahren Lehrerin der deutschen Sprache, Literatur und der ungarndeutschen Volkskunde an der Schule ist.

Vorsitzender Heinek teilte dem höchsten ungarndeutschen Gremium eine besonders erfreuliche Nachricht mit: dank der beharrlichen Arbeit de LdU und des parlamentarischen Sprechers der Ungarndeutschen, Emmerich Ritter erhält die Landesselbstverwaltung zur Renovierung der Seksarder Deutschen Bühne Ungarn von EMMI (Ministerium für Humanressourcen) 200 Millionen Forint. „Hoffentlich wird die LdU bald auch die Theaterimmobilie kostenlos übernehmen können“ – so Otto Heinek. „Wir sind nämlich daran interessiert, in unser Eigentum zu investieren. Wenn alles glatt läuft, wollen wir schon innerhalb von einigen Monaten mit der Erneuerung der Bühnentechnik, der Heizung, des Klimasystems und vielem mehr beginnen. Diese Sanierungsarbeiten sind bereits sehr nötig, weil am Theater seit über zwei Jahrzehnten praktisch nichts erneuert wurde. Unsere Theaterliebhaber bleiben aber natürlich auch während der Bauarbeiten nicht ohne Vorstellungen: wir suchen nach einem passenden Ort, wo auch in dieser Übergangsphase die deutschsprachigen Stücke vorgestellt werden können.“

Rund 330.000 Euro Förderung stellte das Bundesinnenministerium den Ungarndeutschen für das Jahr 2015 zur Verfügung. Um den Großteil dieser Summe haben sich deutsche Nationalitätenselbstverwaltungen, Bildungseinrichtungen und Vereine bewerben können. Die Entscheidung lag bei den zuständigen Ausschüssen der LdU, die der Vollversammlung nun über ihre Beschlüsse berichtet haben. Das Gremium hat die Berichte angenommen und entschied darüber, welche Gemeinden 2015 einen Kleinbus bekommen bzw. welche Organisationen eine Förderung zum Ausbau von überregionalen Kontakten erhalten sollen.

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