Ausgewogene und nachhaltige Entwicklung gefördert – Bericht über die Septembersitzung der Vollversammlung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen

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Wohldurchdacht

Vor knapp einem Jahr begann die damals neu gewählte Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen an ihrer Strategie bis 2020 zu arbeiten. Fünf Arbeitsgruppen diskutierten und formulierten monatelang längerfristige Pläne bezüglich des politischen, kulturellen, bildungspolitischen Handelns, der Jugendarbeit und der Medienpräsenz der LdU. Der im Juli von der Vollversammlung angenommene erste Entwurf der Strategie wurde mit Anregungen, Vorschlägen und Ideen aus den Komitaten und Vereinen ergänzt und dem Gremium zur Annahme vorgelegt. „Der nächste Schritt wird ein sehr wichtiger, und zugleich auch sehr spannender sein: bis Ende November wollen wir konkrete Handlungspläne zu unserem Dokument ausarbeiten“, erklärt LdU-Vorsitzender Otto Heinek. „Ich darf das anhand eines Beispiels erklären: wir wollen ungarndeutsche Eltern dazu bewegen, ihren Kindern einen deutschen Vornamen zu geben – das steht in der Strategie. Dazu ließen wir Experten eine neue deutsche Vornamensliste erstellen. Im Handlungsplan wollen wir dann konkret erörtern, wie wir diese Möglichkeit den Leuten bekannt machen wollen. Sobald wir mit der Strategie fertig sind, bitten wir unsere Landleute um ihre Ideen und Anregungen diesbezüglich. Ziel ist natürlich, dass möglichst viele dahinterstehen.“

Stolz

Die Landesselbstverwaltung ist Träger bzw. Mitträger mehrerer Bildungseinrichtungen: nach dem Fünfkirchner Valeria-Koch-Bildungszentrum, dem Werischwarer Schiller Gymnasium, dem Ungarndeutschen Bildungszentrum in Baje und der Audi Hungaria Schule in Raab kam ab dem 1. September auch das Deutsche Nationalitätengymnasium des 20. Bezirkes von Budapest in LdU-Trägerschaft. „Die Übernahme der Bildungseinrichtung von der Klebelsberg Zentrale für Institutionshaltung ging im Großen und Ganzen reibungslos“, so Otto Heinek. „Was mich etwas gewundert hat, ist, wie unvorbereitet die zuständigen staatlichen Organe auf die Übernahme von Schulträgerschaft sind. Ich bin all dem zu trotz sehr froh, auch diese Schule – die wir übrigens schon seit vielen Jahren kennen – bei uns zu haben. Ich bin sehr stolz auf unsere Bildungseinrichtungen: es handelt sich nämlich ausschließlich um qualitativ gute Schulen. Was mich außerordentlich freut, ist die Tatsache, dass unsere Bildungsinstitutionen nicht nur im Bereich der deutschen Sprache und Literatur gute Ergebnisse vorzuweisen haben, sondern auch in anderen Fächern – zum Beispiel in naturwissenschaftlichen. Die Berichte der Schulen, die die Vollversammlung einstimmig angenommen hat, beweisen, dass es eine steigende Nachfrage nach unseren Schulen gibt, wodurch die Qualität weiter steigen kann. Längerfristig heißt das, dass unsere Nachwuchsförderung gut funktioniert.“

Neu

Die ersten Schritte der umfassenden DBU-Renovierungsmaßnahme sind getan: laut Otto Heinek wurden für die technische Kontrolle der Bauphase und für die Abwicklung der öffentlichen Beschaffung zuständigen Firmen bereits ausgewählt. Auch der Architekt, der die Bauplanung macht, steht fest. Voraussichtlich im Oktober werden auch von mehreren Firmen, die für die umfängliche Sanierung der Deutschen Bühne Ungarn in Frage kommen, Angebote eingeholt, sodass im November mit der Arbeit begonnen werden kann. Hierzu erhielt das Theater in Seksard 200 Millionen Forint staatliche Förderung. Man rechnet damit, dass die DBU spätestens bis Weihnachten im Gebäude spielen kann. In der Zwischenzeit wird in der Stadt nach alternativer Spielstätte gesucht, und das Theater plant auch demnächst mehrere Abstecher zu machen. Die LdU bittet ungarndeutsche Vereine, Institutionen und Selbstverwaltungen, das Ensemble zu einem Gastspiel zu sich einzuladen. Die Sanierungsarbeiten sollen übrigens nicht lange dauern: wenn alles planmäßig läuft, kann die Saison 2016/2017 bereits im erneuerten Theatergebäude beginnen.

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