„Gemeinsames Singen bringt Freude, schafft Erlebnisse und hilft die Kultur am Leben zu halten” – Mehr als 7000 Menschen sangen an einem Tag an vielen Orten ungarndeutsche Volkslieder

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„Die Aktion bietet uns eine gute Möglichkeit, unseren Zusammenhalt und unsere Verantwortung für die Bewahrung unseres Volksliedgutes zu demonstrieren. Das gemeinsame Singen, Musizieren in allen Altersgruppen bildet die Persönlichkeit: es entspannt, macht Freude, ist ein Erlebnis, woran man sich gerne erinnert“, ermutigte Otto Heinek, Vorsitzender der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen Bildungseinrichtungen und Kulturgruppen, damit sich viele der Initiative anschließen.

Das Pädagogische Institut hat das mithilfe der Musiklehrer des Fünfkirchner Valeria-Koch-Schulzentrums ausgewählte Repertoire auf seiner Webseite veröffentlicht: es wurden jeweils fünf deutsche Lieder Kindergartenkindern, den Unter-, sowie Oberstufen der Grundschulen, Gymnasien und auch Erwachsenen empfohlen, die während der Kindergartenveranstaltungen, Unterrichtsstunden in der Schule oder bei Vereinszusammenkünften gelernt wurden.

Auf den Aufruf der Grundschule und Kunstschule in Bohl/Bóly haben mehr als 500 Personen zusammen gesungen. „Der spontan zusammengestellte Chor, bestehend aus den 250 Kindern der Oberstufe, ergänzt durch Lehrer und dirigiert von den Musiklehrern, hat auf dem Schulhof das bekannte Lied mit dem Titel ’Muss i denn…’ gesungen; die Vorstellung wurde durch eine Akkordeonbegleitung nur noch schöner”, erzählte Katalin Meiszter-Győri, Deutschlehrerin und Vorsitzende der deutschen Selbstverwaltung dieser Kleinstadt. „Die 180 Schülerinnen und Schüler der Unterstufe haben mit ihren Lehrern erst auf dem Hof des Kindergartens, dann am Denkmal der Heimatvertriebenen, und anschließend vor dem Kulturzentrum des Ortes, zusammen mit den Mitgliedern des örtlichen Deutschen Vereins und den Einwohnern von Bohl gesungen. Es war ein richtiges Gemeinschaftserlebnis!”

„Wir haben gehofft, dass die Aktion schon beim ersten Mal ihr Ziel erreicht, denn sie hat keine finanziellen Mittel erfordert, und Zeit und Energie zur Pflege der ungarndeutschen Kultur opfert jeder gern”, meinte der Initiator, Leiter des Pädagogischen Instituts und Lehrer des Valeria-Koch-Schulzentrums, Josef Weigert. „Wir überlegen jetzt schon, wie man die Initiative in der Zukunft weiterentwickeln könnte. Wir planen auf jeden Fall, das Repertoire jährlich mit je zwei Liedern zu erweitern. Das möchten wir vor allem machen, damit unsere Kinder sowohl im Kindergarten, als auch in der Schule über die Jahre hinweg viele neue Lieder lernen können. Wir sind nämlich der festen Überzeugung, dass zur Entwicklung des Zugehörigkeitsgefühls zur deutschen Nationalität Volkslieder einen großen Teil beitragen. Und damit, dass die Kinder immer wieder neue Lieder lernen, wird neben der Förderung ihrer Deutschkenntnisse auch eine Begegnung mit unseren wunderbaren, aber leider aussterbenden Dialekten gewährleistet. Die Produktionen wurden durch Musik und Tanz noch bunter gemacht, und das Gemeinschaftserlebnis, das Generationen zusammenhält, ist nur das i-Tüpfelchen.”

Die Aktion „Stimmen wir an!” wurde auf die Initiative des Valeria-Koch-Schulzentrums und des Ungarndeutschen Pädagogischen Instituts, durch Mitwirkung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und des Zentrums realisiert.

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