Schorokscharer Grassalkovich-Grundschule soll in die Trägerschaftder Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen kommen – LdU-Vollversammlung beriet sich online

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Einer noch strengeren Kriterienliste müssten demnächst Nationalitätenselbstverwaltungen und Bildungseinrichtungen entsprechen, die in Zukunft als Träger bzw. übernommene Institutionen zusammenarbeiten wollen; Ziel sei, über die finanziellen Vorteile hinaus ein hohes fachliches Niveau zu sichern, das letztendlich zu noch besseren Deutschkenntnissen der Kinder und Jugendlichen führe – hieß es an der Online-Konsultation, an der die Landesselbstverwaltung auf Vorschlag ihres Bildungsausschusses ihre Zustimmung zur Übernahme der Grundschulen von Lantschuk (Komitat Branau) und Kischludt (Komitat Wesprim) erteilte. Nach der Umsetzung dieser Projekte liegt die Zahl der von örtlichen deutschen Selbstverwaltungen übernommenen Institutionen bei 65.

Auch die LdU selbst plant als Institutionsträger den nächsten Schritt zu wagen: Die Reihe der ungarndeutschen Bildungszentren in Fünfkirchen, Werischwar und Baja soll nun auch durch eines in der Hauptstadt ergänzt werden. Der Prozess der Übernahme der Antal-Grassalkovich-Grundschule im 23. Bezirk (Schorokschar) wurde bereits in die Wege geleitet. Man beabsichtigt, diese derzeit 640 Schülerinnen und Schüler unterbringende Grundschule mit dem bereits 2015 übernommenen Deutschen Nationalitätengymnasium und Schülerwohnheim (DNG) zusammenzulegen, um auch in Budapest einen deutschen Nationalitätenbildungsweg von der 1. Klasse bis zum Abitur anbieten zu können.

An der virtuellen Beratung informierten alle Expertengremien der LdU – so der Ausschuss für Kultur und Medien, der Bildungsausschuss, der Jugendausschuss, der Finanz- und Kontrollausschuss, sowie der Entscheidungsausschuss für Öffentliche Beschaffungen – über ihre Tätigkeiten im Jahr 2020. Aus allen Berichten ging hervor, dass trotz Pandemiesituation zahlreiche Angelegenheiten gehandhabt, eine Vielzahl von Projekten durchgeführt und viele zukunftsweisende Initiativen ergriffen werden konnten.

Das höchste Gremium der Ungarndeutschen wurde auch über den Plan der öffentlichen Beschaffungen der Landesselbstverwaltung für das Jahr 2021 unterrichtet: Die von der LdU geplanten Investitionen, die dieses Jahr entweder begonnen oder bereits vollendet werden, sind die Sanierung des Kindergartens des von der LdU getragenen Valeria-Koch-Bildungszentrums in der Szőnyi Straße Fünfkirchen, die Modernisierung des Deutschen Hauses in Wesprim, die komplette Erneuerung des Lenau Hauses in Fünfkirchen, Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten an der Grundschule und am Gymnasium des Valeria-Koch-Bildungszentrums, sowie die Sanierung des Sitzes der LdU in der Júlia Straße in Budapest. Erst in der Planungsphase befinden sich Investitionsprojekte am Friedrich-Schiller-Gymnasium zu Werischwar und am DNG. All die Investitionen betreue die hauptberufliche stellvertretende Vorsitzende, Olivia Schubert – ging aus einem Bericht hervor, der die Tätigkeiten der Vorsitzenden und ihrer erstrangigen Vertretung zusammenfasste.

Auch Emmerich Ritter nahm die Online-Besprechung zum Anlass, um über seine wichtigsten Tätigkeiten seit der letzten Tagung der Vollversammlung zu berichten. Der Parlamentsabgeordnete unterstrich in seinem Exposee vor allem die Erhöhung der staatlichen Förderungen: Laut Ritter erhielten in diesem Jahr 62 Institutionen, getragen von 42 deutschen Selbstverwaltungen insgesamt 1,3 Milliarden Forint für Sanierung und Modernisierung, und zu dieser Summe kämen noch insgesamt 500 Millionen Forint aus dem Topf „Ungarische-Dörfer-Programm“ (Magyar Falu Program) hinzu. Abgeordneter Ritter führe derzeit eine Erhebung bezüglich der obligatorischen Übernahme der Immobilien der von deutschen Selbstverwaltungen getragenen Institutionen durch, und arbeite bereits an der Vorbereitung des Haushaltsgesetztes für das kommende Jahr.

Vorsitzende Hock-Englender informierte darüber, dass schon bald das einheitliche und umfassende Corporate Design der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen vorliege, sprach auch die auf den Herbst 2022 aufgeschobene Volkszählung an, und behandelte bereits die ebenfalls nächstes Jahr fälligen Parlamentswahlen. Über die Vorbereitung auf diese gravierenden Ereignisse hinaus müsse man sich zusehends auch um die Evaluierung der 2015 erstellten Strategie der Landesselbstverwaltung widmen – unterstrich die LdU-Chefin, damit sich Expertengruppen an ab der zweiten Jahreshälfte um die Planung der Fortsetzung kümmern können.

Die nächst geplante Diskussion der Vollversammlung der LdU ist für den Mai vorgesehen.

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