Sieben-Meilen-Schritt im ungarndeutschen Bildungsbereich: mehreren wichtigen Zielen näher gekommen

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Die regionale Kooperation der Bildungseinrichtungen, dass nämlich Kindergärten, Grund- und Mittelschulen einer Region ungarndeutschen Kindern und Jugendlichen ganz bis zum Abitur eine durchgängige Bildungslandschaft anbieten, ist eine der wichtigsten Zielsetzungen. Um diese Kooperation noch reibungsloser werden zu lassen und die ganze ungarndeutsche Bildungslandschaft erfassen zu können, hat die Landesselbstverwaltung mit der finanziellen Unterstützung des Bundesministeriums des Innern letztes Jahr eine neue Software entwickeln lassen, die Daten über ungarndeutsche Bildungseinrichtungen speichern und verwalten kann. Auf diese Datenbank, die durch die Homepage der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen zu erreichen ist (http://www.ldu.hu/page/327), haben alle Institutionen Zugriff. Das heißt, dass sie die Daten über ihre Schule oder ihren Kindergarten – so etwa Kontakte und Kontaktpersonen – selber hochladen, eventuell ändern können, und wenn sie Informationen über andere Institutionen benötigen, einfach diese Datenbank besuchen können.

Auch dem strategischen Ziel, die Zahl der schulischen Bildungsinstitutionen in eigener Trägerschaft zu erhöhen, ist der Bildungsausschuss bzw. die Landesselbstverwaltung gefolgt. Die Schulen bzw. Kindergärten von Hartian/Újhartyán, Taks/Taksony, Wetschesch/Vecsés, Tscholnok/Csolnok und Nadasch/Mecseknádasd werden seit diesem Schuljahr jeweils von der örtlichen deutschen Nationalitätenselbstverwaltung getragen, und gehören somit zu den Institutionen, die speziell ungarndeutschen Standards und Inhalten entsprechen wollen. Diese Reihe der Bildungseinrichtungen wird im kommenden Schuljahr voraussichtlich erweitert.

Ungarndeutsche Schulen ermöglichen ihren Schülern und Schülerinnen optimale Bildungsergebnisse – lautet der eine Leitsatz des LdU-Bildungskonzepts. Um diesem nachzukommen ließ die Landesselbstverwaltung unter fachlicher Anleitung des Fünfkirchner Valeria-Koch-Schulzentrums und des Ungarndeutschen Pädagogischen Instituts 62 neue bzw. erneuerte Lehrmaterialien – Lehrbücher, Arbeitshefte, Tonträger, Atlanten, Adaptierungen ungarischsprachiger Bücher, sowie Praxisbücher und DVD-s für Pädagogen –erstellen. Diese Entwicklung kam im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projekts TÁMOP 3.4.1.A-11/1-2012-0003 zustande. Diese langentbehrten Lehrmaterialien werden ab dem nächsten Schuljahr im Unterricht eingesetzt und werden zum problemorientierten, lösungszentrierten, kreativen Denken und Handeln ungarndeutscher Kinder und Jugendlichen beitragen. Interessente können die Lehrwerke und Lehrmittel auf der Homepage der LdU (www.ldu.hu) einsehen.

Die Schulen sind aktive Mitglieder im Leben der ungarndeutschen Kommunen – so ein weiterer Leitsatz von „Wurzeln und Flügel“, und auch in diese Richtung hat der Bildungsausschuss der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen einen wichtigen Schritt getan. Ende des vergangenen Jahres wurde das Projekt „Netzwerkbildung in ungarndeutschen Kommunen“ gestartet. In dieser vom Bundesministerium des Innern geförderten Initiative geht es darum, dass in ungarndeutschen Dörfern die Bildungseinrichtungen mit der kommunalen und der Nationalitätenselbstverwaltung, mit Zivilorganisationen und anderen Institutionen noch intensiver kooperieren. Zunächst wird in zwei ungarndeutschen Dörfern je ein Pilotprojekt durchgeführt. Als Ergebnis soll bis Ende des Jahres in Schomberg/Somberek und in Santiwan/Pilisszentiván je ein ungarndeutscher Lehrpfad zustande kommen. Auf dem Fazit der beiden Pilotprojekte basierend plant die LdU die Initiative des kommunalen Entwicklungsprojekts in einigen Jahren auf das ganze Land auszubreiten, um das immer fester werdende Bildungsnetzwerk noch weiter zu verstärken.

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