UNGARNDEUTSCH. STEH‘ DAZU! – LANDESSELBSTVERWALTUNG WIDMETE DREITÄGIGE KLAUSURTAGUNG DER VORBEREITUNG AUF DIE PARLAMENTSWAHLEN

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40.000 Menschen mit unterschiedlichen Interessen, Wertvorstellungen und politischen Prioritäten müssten bis zum Frühling nächsten Jahres erreicht und überzeugt werden, die Initiative der LdU zu unterstützen. Dies bedürfe einheitlicher, konsequenter und intensiver Überzeugungsarbeit – betonte in ihrem Vortrag über die Kommunikation im Wahlkampf Kristina Szeiberling. Mit der Präsentation der für Kommunikationsangelegenheiten zuständigen Expertin der LdU begann am Freitagabend die Klausurtagung.

Die dreitägige Veranstaltung beinhaltete am Samstag eine Vollversammlungssitzung. Bei dieser letzten Versammlung im Jahr behandelte das höchste Gremium der Landesselbstverwaltung 15 Vorlagen. Eine der gravierendsten war die Verabschiedung des LdU-Haushaltsplans für das kommende Jahr. Vorgesehen sind vor allem bemerkenswerte Bildungsprojekte. Die Abgeordneten billigten das Vorhaben, den Tätigkeitsbereich des Ungarndeutschen Pädagogischen Instituts zu erweitern: ab 2018 soll die im Rahmen des Valeria-Koch-Bildungszentrums Fünfkirchen tätige Abteilung ein Expertenteam beschäftigen, welches helfen soll, in von Nationalitätenselbstverwaltungen getragenen Bildungseinrichtungen auftauchende Probleme zu lösen.

Die Vollversammlung bewilligte darüber hinaus auch mehrere Tagesordnungspunkte, die die weitere Entfaltung und infrastrukturelle Entwicklung der Bildungsinstitutionen der Ungarndeutschen garantieren. Das Gremium gab auch zur Übernahme der Grundschule und des Kindergartens von Waschludt durch die örtliche deutsche Selbstverwaltung ihre Zustimmung. Die Landesselbstverwaltung befürwortet nach wie vor, dass – falls bestimmte Voraussetzungen gewährleistet sind – immer mehr Bildungseinrichtungen von der deutschen Nationalität selber getragen werden. Man sei nämlich der Ansicht, dass die Erweiterung des Netzwerks der eigenen Bildungseinrichtungen der Garant für die Identitätsentfaltung, sprachliche Entwicklung und Kulturfreudigkeit der Jugendlichen sei.

Parlamentssprecher Emmerich Ritter, LdU-Vorsitzender Otto Heinek und LdU-Jurist Dr. Attila Buzál unterrichten die Teilnehmer der Versammlung über den Wahlkampf, über Aufgaben bei der Registrierung und über inhaltliche und technische Informationen bezüglich der Wahlen.

Nach getaner Arbeit war gut ruhn: Die Teilnehmer der Klausurtagung verbrachten den Samstagabend im nahegelegenen ungarndeutschen Dorf Nadwar. Bürgermeister Dr. István Kovács und die Vorsitzende der deutschen Selbstverwaltung, Erzsébet Panyik-Heltai empfingen die Gäste und luden sie zu einem Spaziergang durch das Dorf ein. Frau Panyik-Heltai berichtete über die Arbeit der örtlichen deutschen Selbstverwaltung. Anschließend nahm die Gruppe einem Kulturprogramm im Kulturhaus teil.

Nach Zusammenfassung der Ergebnisse und Aufgaben bezüglich Parlamentswahlen präsentierte am Sonntag Emil Koch, Vorsitzender des Jugendausschusses der LdU „Svung“: es handelt sich um eine innovative Facebook-Seite, die erst vor einigen Monaten mit dem Konzept eingerichtet wurde, zu einer modern online Kommunikationsplattform der ungarndeutschen Jugend zu werden.

Die dreitägige Klausurtagung klang mit der Vorstellung der Europäischen Bürgerinitiative „Minority SafePack“ aus: auch die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen beteiligt sich an der Initiative der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN). Bis März 2018 sollen europaweit insgesamt eine Millionen Unterschriften gesammelt werden, damit sich die Europäische Union mit den Belangen der Minderheiten befasst.

Die Klausurtagung der LdU wurde vom Bundesministerium des Innern der Bundesrepublik Deutschland gefördert.

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