Bericht über die LdU Jugendkonferenz 2023

Bereits die 8. Jugendkonferenz der LdU fand am 21-23. April in Bonnhard statt. Die Veranstaltung hat immer den Zweck, die aktuell aktivsten ungarndeutschen Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammenzubringen und die aktuellsten minderheitenpolitischen Themen zu diskutieren. Diesmal wurde auf die kommenden Nationalitätenselbstverwaltungswahlen 2024 vorbereitet, und auch die nächsten Schritte der Verwirklichung der Jugendstrategie wurden erarbeitet.

Am Wochenende waren 31 Personen aus 8 Komitaten anwesend, von denen ca. 20 Personen noch relativ neu in diesem Kreis waren. Ein Großteil von ihnen ist noch Schüler oder Student, frische Gedanken und Betrachtungsweise waren also garantiert. Als Organisator von fast allen bisherigen Jugendkonferenzen kann man die erfreuliche Tendenz beobachten, dass einerseits sich die Gruppe immer wieder durch neue Teilnehmer erneuert, andererseits dass das Durchschnittsalter der Teilnehmer immer niedriger wird, was vermuten lässt, dass unsere Veranstaltung immer mehr ihre Zielgruppe erreichen kann.

Das große Ziel vor unseren Augen ist, dass möglichst viele junge Ungarndeutsche mitbekommen, dass es unser grundsätzliches Interesse ist, dass sie noch im jungen Alter in die örtlichen deutschen Selbstverwaltungen eingewählt werden, somit bereits früh wertvolle Erfahrungen sammeln und mit ihren frischen Gedanken und modernen Fähigkeiten einen neuen Schwung in die Arbeit der lokalen Gremien bringen. Also man zählt auf sie und es ist nie zu früh, anzufangen. Man fängt ja nicht gleich als Vorsitzender an, aber auch mit 18 Jahren kann man nützliches Mitglied sein, das solche Aufgaben auf sich nimmt, die bisher von keinem gemacht wurden, und inzwischen lernt man auch sehr viel dazu.

Wir haben an 2 späteren Projekten gearbeitet, die helfen sollen, die potenziellen jungen Kandidaten noch dieses Jahr zu finden, ihnen die wichtigsten Kenntnisse zu vermitteln und sie zu motivieren und ihnen bewusst zu machen, dass dieses Ziel gar nicht unerreichbar ist.

Im Herbst wird diesbezüglich eine online Videokampagne gestartet. Die Videos werden von Jugendlichen gemacht, sodass sie wirklich an die anderen Jugendlichen gerichtet sind. Moderne Formate, Techniken, Kanäle, Sichtweisen, und als Inhalt Informationen und Gedanken von Jugendlichen, die bereits Erfahrungen im Thema gesammelt haben und damit authentisch sind. Die Videos sollen auf das Thema aufmerksam machen, nachdenken lassen und motivieren.

Außerdem werden auch 3 regionale Informationsveranstaltungen für Jugendliche organisiert, wo die Ziele ähnlich sind, aber sie können gleich einen persönlichen Kontakt mit den Personen ausbauen, die ihnen dann weiterhelfen können.

Am Freitag und Samstag haben wir uns mit diesen Themen beschäftigt. Wir begannen mit einem Erfahrungsaustausch, wo die Teilnehmer mit Vorkenntnissen ein umfangreiches Bild schilderten: Sowohl die Merkmale der Arbeit in den deutschen Selbstverwaltungen als auch der Wahlprozess wurden behandelt, so hatte jeder am Ende eine Ahnung, was einem bevorsteht. Dann wurde in Gruppen an den 2 späteren Projekten gearbeitet, und schließlich wurden die Projektpläne vor dem Plenum präsentiert.

Am Samstagnachmittag unternahmen wir einen Busausflug, geleitet von Ilona Köhler-Koch, um einige ungarndeutsche Ortschaften in der Umgebung kennenzulernen. Den Abend haben wir in Waschad verbracht, wo unser Gastmusiker, Anton Kresz für die tolle Stimmung sorgte. Nach dem Erlernen und Singen von zahlreichen ungarndeutschen Volksliedern folgte auch ein spontanes Tanzhaus, geführt von den Teilnehmern. Ich glaube, alle haben sich an diesem Abend kulturell bereichert und gefühlt, wie stark uns unsere Musik verbindet.

Am Sonntag setzten wir das Programm wieder mit Gruppenarbeit fort. Wir nahmen 8 Projektideen aus der Jugendstrategie heraus, von denen die Teilnehmer die 2 interessantesten auswählten und diese dann für das nächste Jahr vorbereiteten. Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit dienen als eine gute Grundlage für die Antragstellung für 2024 – sowohl im Bereich „ungarndeutsche Gemeinschaften an den Universitäten“, als auch im Bereich „ungarndeutsche Gastroprojekte“ haben wir eine starke Hoffnung auf gute zukünftige Maßnahmen.

Wir bedanken uns herzlich für die Förderung der Jugendkonferenz bei dem Bundesministerium des Innern und für Heimat.

Das regionale Fernsehen „Tolnatáj TV“ berichtete auch über unsere Veranstaltung:

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