Chance für alle Nationalitäten: der unhaltbare Mangel an Kindergärtnerinnen soll beseitigt werden – Die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen koordiniert das geplante Stipendienprogramm

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Die effektive Lösung eines gravierenden Problems aller Nationalitäten – so auch der Ungarndeutschen –, nämlich der düstere Notstand an kompetenten Kindergartenpädagogen scheint nun in die Wege geleitet zu sein. Darin haben sich die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und Parlamentsabgeordneter Emmerich Ritter bedeutende Verdienste zu verzeichnen. In Zusammenarbeit mit allen anderen Nationalitäten wird schon bald ein Programm vorliegen, das die Anzahl der Fachleute, die eine langfristige Karriere im Bereich Kindergartenerziehung anstreben, zu sichern scheint. Das Vorhaben – das sich in einem Stipendium für angehende Kindergartenpädagogen offenbart, und wofür man vom Stipendiaten vor allem jahrelange Tätigkeit im einschlägigen Fachbereich erwartet – ist hinsichtlich eines gut funktionierenden Nationalitätenbildungswesens unentbehrlich. Das Programm betrifft im ersten Semester voraussichtlich deutsche, Roma, rumänische, slowakische und kroatischen Stipendiaten. Die besonders komplexe Koordinierung des Projekts übernimmt die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und das Ungarndeutsche Pädagogische Institut des Valeria-Koch-Bildungszentrums. „Die Betreuung des Projekts ist zwar mit sehr viel Verantwortung verbunden, und zur Ausarbeitung der Rahmenbedingungen steht uns nur sehr wenig Zeit zur Verfügung, dennoch freuen wir uns über die Möglichkeit und hoffen darauf, dass sich sehr viele angehende NationalitätenkindergärtnerInnen am Stipendienprogramm beteiligen werden. Unsere Vollversammlung beschloss heute auch formell, das Zustandekommen der Initiative zu unterstützen. Zur Erarbeitung der Details und zur Veröffentlichung des Aufrufs kommt es, nachdem das Gremium das Vorhaben auch offiziell verabschiedet hat – voraussichtlich im Dezember“, berichtete Olivia Schubert, die Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen.

Die Vollversammlung behandelte auch eine Erhebung, die erst unlängst im Kreise von Nationalitätenselbstverwaltungen, die Bildungs- bzw. Kulturinstitutionen tragen, auf Ersuchen des Ministeriums für Humanressourcen durchgeführt wurde. Die Untersuchung gibt einen Überblick darüber, welche Förderansprüche die besagten Institutionen hätten, um nötige Investitions- und Renovierungsmaßnahmen durchzuführen. Aus dem einschlägigen Fördertopf des Ministeriums würden die Landesselbstverwaltung und 41 örtliche deutsche Selbstverwaltungen insgesamt beinahe 10 Milliarden Forint beantragen, um an 9 bzw. 53 Institutionen Investitionen oder Sanierungen vorzunehmen. Das Gremium billigte nun ein diesbezügliches Dokument, das dem zuständigen Ministerium vorgelegt wurde. Man hofft darauf, dass durch Zuschüsse aus diesem Budget möglichst viele Institutionen die Chance auf eine Entwicklung bekommen werden.

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