Geschichten über Badeseck, die Ortschaft mit dem „Janusgesicht“ – Der erste ungarndeutsche Lehrpfad im Komitat Tolnau feierlich übergeben

Dieser Eintrag wurde seit über zwei Jahren nicht aktualisiert, deshalb können die enthaltenen Informationen veraltet sein.

Am feierlichen Anlass nahmen zahlreiche geladene Gäste und Stadtbewohner, sowie Andreas Hochmann, Honorarkonsul der Republik Österreich in Ungarn, die aus Badeseck stammende Dr. Susanne Gerner, Honorarkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Ungarn, hochrangige Vertreter der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, der ungarndeutschen Bildungseinrichtungen und Medien, darunter auch die gebürtige Badeseckerin, Dr. Eva Gerner aus der Unser-Bildschirm-Redaktion teil.

Im Namen der LdU sprach Dr. Michael Józan-Jilling, Beirat für soziale Angelegenheiten die Grußworte. „Als Ungarndeutscher und als Tolnauer bin ich sehr stolz auf diese Leistung. Wenn wir uns hier umschauen, trägt alles den Handabdruck unserer Ahnen. Diese neue Anlage soll zum Stolz und zur Sehenswürdigkeit der Ortschaft werden“, meinte Dr. Józan-Jilling. Seinen persönlichen Dank sprach er an die Leiter des Projekts in Badeseck, Ildiko Wittendorfer, Kristina Kemény-Gombkötő und Gábor Kardos und ihren Mitarbeitern, sowie für die Fachberatung an Dr. Susanne Gerner und Dr. Eva Gerner aus. Letztere verriet dem Publikum interessante Details aus ihrer Familienchronik: „Unsere Vorfahren waren deutscher Herkunft und Zunge, alle hier in diesem Ort beheimatet, so ist eine besondere emotionale Bindung von meiner, von unserer Seite selbstverständlich“, erklärte Gerner, die bis zu ihrem 11. Lebensjahr in der Stadt lebte und sich gerne an diese Zeit erinnert. Ihre jüngere Schwester, Dr. Susanne Gerner, Leiterin des Germanistischen Instituts der Universität Pécs, nahm als Fachexpertin ebenfalls an der Arbeit teil: „Die Initiatoren des Lehrpfades waren bemüht, Kenntnisse über Badeseck zu vermitteln, damit die Einwohner der Stadt und ihre Besucher möglichst viel über ihre Mitbürger erfahren und dadurch ihr Wissen erweitern“, erklärte sie und führte anschließend durch den Lehrpfad.

An spannenden Geschichten, Anekdoten und Kuriositäten mangelt es auch in dieser Stadt nicht. An den 7 Tafeln kann man über das Janusgesicht der Stadt, über den alteingesessenen Marienkult, das aktive Vereinsleben, über Ortsteile von Badeseck, über das städtische Flair der Kleinstadt, über die Sodaherstellung und über die Länder, in denen Badesecker Handwerker unterwegs waren, mehr erfahren. Zum Leitfaden des Lehrpfades wurde der doppelte Charakter von Badeseck – dem „Dorf mit städtischen Zügen“, der „Stadt mit ländlichem Charakter“ – gewählt: Das „Janusgesicht“, die Doppelseitigkeit zeigt sich an allen Tafeln aus unterschiedlicher Sicht.

Einen Besuch ist der neue Wanderweg in Badeseck auf jeden Fall wert. Das Netzwerk an ungarndeutschen Lehrpfaden ist fortwährend im Entstehen. Weitere Ortslehrpfade werden dieses Jahr in Band (1. Juni) und Tscholnok (22. Juni) übergeben.

Die ungarndeutschen Lehrpfade werden mit der Unterstützung des Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat verwirklicht.

Teilen