Klausurtagung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen in Baje

Zukunftsweisende Diskussionen über die anstehende Wahl der Nationalitätenselbstverwaltungen, Sitzung der Vollversammlung, Strategieplanung und -evaluierung, die 2022 durchgeführte Volkszählung und, wie immer, ein Hauch von ungarndeutscher Kultur: Ein abwechslungsreiches Programm erwartet die Teilnehmenden der Klausurtagung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) vom 24. bis 26. November in Baje.

Die Aula des Ungarndeutschen Bildungszentrums ist voll, die dreitägige Versammlung der LdU hat soeben begonnen und dauert noch bis Sonntagnachmittag. Eröffnet wurde sie von der Vorsitzenden Ibolya Hock-Englender.
Gemäß der langjährigen Tradition werden die Mitglieder der Vollversammlung, die Leiter der ungarndeutschen Komitatsselbstverwaltungen und der landesweiten Zivilorganisationen, leitende Mitarbeiter der Geschäftsstelle und der Institutionen der Landesselbstverwaltung sowie weitere geladene Gäste über aktuelle Anliegen der LdU und der ungarndeutschen Gemeinschaft diskutieren.

Informationsveranstaltung über die Wahlen der ungarndeutschen Selbstverwaltungen 2024

Nur noch knapp über ein halbes Jahr bleibt bis zu den nächsten Wahlen der ungarndeutschen Selbstverwaltungen am 9. Juni 2024 – es ist also an der Zeit, die Vorbereitungen zu intensivieren. Die wichtigsten Maßnahmen und alles Wissenswerte zu den Wahlen wurden den Teilnehmern der Klausurtagung von LdU-Chefin Ibolya Hock-Englender erläutert.

Tätigkeitsberichte der Strategie-Arbeitsgruppen und Präsentation über die wichtigsten Meilensteine der Aktivitäten der LdU im vergangenen Jahr

Im Mittelpunkt der Klausurtagung vor einem Jahr stand die Umsetzung der aktualisierten Strategie der LdU: Fünf Arbeitsgruppen wurden eingerichtet, die seither fleißig an der Umsetzung von Projekten in den Bereichen Politik, Bildung, Kultur, Kommunikation und Jugendarbeit mitwirken. Nun schildert jede AG ihre Aktivitäten und Leistungen im vergangenen Jahr. Man berichtete unter anderem über die im Rahmen von regionalen Sprechstunden durchgeführte Reise des ungarndeutschen Parlamentsabgeordneten und der LdU-Vollversammlungsmitglieder der jeweiligen Region durch das Land, über einen derzeit entstehenden Empfehlungskatalog für den Gebrauch deutschen Sprache im schulischen und außerschulischen Bereich, über einen landesweiten ungarndeutschen Gesangswettbewerb, die landesweite Aktion „Wanderschlüssel“ zum 300-jährigen Jubiläum der Ansiedlung der Deutschen in Ungarn, die im Rahmen der BMI-Projekte verwirklichten Strategieziele (Lehrpfade, Digitalisierung von Archivmaterialien usw.) und eine großangelegte Initiative zur Einbindung von Jugendlichen in das öffentliche Leben der deutschen Nationalität.

In Form einer Präsentation stellte Olivia Schubert, die stellvertretende Vorsitzende der LdU die wichtigsten Meilensteine der Aktivitäten der Landesselbstverwaltung seit November letzten Jahres vor. Dabei ging sie unter anderem auf die wichtigsten Bauprojekte, wirtschaftliche, strategische, arbeitsorganisatorische und personelle Fragen ein und informierte über eine Reihe von verschiedenen Initiativen, aber auch über die Zusammenarbeit mit wichtigen Partnern, über Veranstaltungen und die Volkszählung im vergangenen Jahr.

Ausflug nach Nadwar

Reiseziel des Ausflugs am Samstagnachmittag der Klausurtagung war das hübsche ungarndeutsche Dorf Nadwar, das etwa 20 Kilometer von Baja entfernt liegt. Herzliche Gastfreundschaft, der Besuch der Kirche, des Heimatmuseums und einer Trachtenpuppenausstellung, gefolgt von einem Abendessen und einem Schwabenball, erwarteten die aus dem ganzen Land angereisten Gäste der Klausurtagung.

Diskussionsrunde über die Ergebnisse der Volkszählung 2022

Am Sonntag – dem dritten und abschließenden Tag der Klausurtagung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen in Baja – wird ein weiteres gewichtiges Thema erörtert: die Volkszählung 2022 und deren Ergebnisse und Tendenzen in Bezug auf die deutsche Nationalität. Die anwesenden Nationalitätenabgeordneten und Experten haben die Möglichkeit, Informationen aus erster Hand zu erhalten und Marcell Kovács, dem Leiter der Abteilung Volkszählung und Bevölkerungsstatistik des Statistischen Zentralamtes, Fragen zu stellen.

 

Die Klausurtagung wurde vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) unterstützt.

Teilen