Startschuss für das neue Jahr: Einführung einer neuen Online-Suchseite für Programmangebote und Kampagne zum Gedenken an 300 Jahre Ansiedlung

LdU-Vollversammlung tagte in Budapest

Nahezu 10,3 Milliarden Forint wird die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen in diesem Jahr aufwenden können, da ihre Vollversammlung den Vorschlag für den Haushalt 2023 genehmigt hat. Wie aus dem Dokument hervorgeht, werden rund 40% dieses Betrags für Kindergärten, Schulen und Kulturzentren in eigener Trägerschaft ausgegeben. Das Gesamtbudget umfasst auch die staatlichen Ausgleichszahlungen für die Energiekosten, die von den Bildungseinrichtungen, die von der Landesselbstverwaltung und den örtlichen deutschen Selbstverwaltungen getragen werden, für das vierte Quartal 2022 beansprucht wurden. Die vollständige Umsetzung des Förderprojekts wird von der LdU durchgeführt. Außerdem werden in diesem Jahr insgesamt rund 885 Millionen Forint für Investitionen und Sanierungen zur Verfügung stehen, vor allem für das Lenau Haus in Fünfkirchen – das ungarndeutsche Kulturzentrum der Komitate Branau und Schomodei –, das Friedrich-Schiller-Gymnasium in Werischwar und das Deutsche Nationalitätengymnasium in Budapest, so das Fazit der jüngsten Sitzung des höchsten Entscheidungsgremiums der Landesselbstverwaltung am 11. Februar in der LdU-Zentrale in der Júlia Straße in Budapest.

Im Rahmen der Sitzung berichteten die LdU-Ausschüsse – der Kultur- und Medienausschuss, der Bildungsausschuss, der Jugendausschuss, der Finanz- und Prüfungsausschuss und der für öffentliche Beschaffungen zuständige Ausschuss – über ihre Tätigkeit im vergangenen Jahr. Aus den vorgelegten Berichten ging hervor, dass diese Gremien auch im vergangenen Jahr eine Reihe von Leistungen und Aufgaben erbracht haben: Beispielsweise wurde es 31 ungarndeutschen Kulturgruppen ermöglicht, wertvolle Ausrüstungsgegenstände anzuschaffen; das landesweite Netz von Lehrpfaden wurde um zwei neue ungarndeutsche Themenwege erweitert; und es wurde eine neue Internetseite eingerichtet, die vor kurzem fertiggestellt wurde, unter www.wasistlos.hu online ist, und die ungarndeutsche Veranstaltungen sammelt und benutzerfreundlich auffindbar macht; und auch bedeutende Infrastrukturinvestitionen wurden 2022 eingeleitet und abgeschlossen.

Auch bei weiteren wesentlichen Themen – wie den für dieses Jahr in Deutschland vorgesehenen Förderungen, dem staatlichen Energiekostenausgleich für die von Nationalitätenselbstverwaltungen getragenen Bildungseinrichtungen, dem Start konkreter Projekte zur Umsetzung der LdU-Strategie – wurden laut Bericht der Vorsitzenden und der hauptamtlichen Vizevorsitzenden der LdU über die Zeit seit der letzten Vollversammlungssitzung deutliche Fortschritte erzielt. In Bezug auf die letztgenannte Initiative wiesen Ibolya Hock-Englender und Olivia Schubert darauf hin, dass in Zusammenarbeit mit dem Heimatmuseum in Wudersch eine landesweite Kommunikationskampagne zum Gedenken an die Ansiedlung der Deutschen in Ungarn vor 300 Jahren organisiert, sowie in Kürze eine Podcast-Reihe zu den Belangen der Ungarndeutschen gestartet wird. Darüber hinaus sei eine umfangreiche Bildungskooperation im Gange, um neue Modelle für den Erwerb und den Gebrauch der deutschen Sprache in ungarndeutschen Kindergärten und Schulen zu entwickeln und den deutschen Nationalitätencharakter der Bildungseinrichtungen zu fördern. Neben ihren Kernaufgaben war die Landesselbstverwaltung seit November auf Dutzenden von Veranstaltungen im In- und Ausland vertreten und veranstaltete erfolgreich ihre jährliche Landesgala zum Tag der Ungarndeutschen Selbstverwaltungen im Kodály-Zentrum zu Fünfkirchen.
Gleichzeitig setzte sich auch Emmerich Ritter für die Interessen der ungarndeutschen Gemeinschaft ein, hieß es in dem Bericht des Parlamentsabgeordneten, der an zahlreichen parlamentarischen Sitzungen, Feierlichkeiten und fachlichen Konsultationen teilnahm, wobei sein Besuch in Deutschland Ende Januar besonders hervorzuheben ist: Er war zu Gast im Generalkonsulat, im Landtag und im Bayerisch-Ungarischen Forum von München, führte Gespräche mit Kommunalpolitikern und nahm an einer Gedenkveranstaltung zur Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen in München teil.  

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