„Wir dürfen nie vergessen, woher wir kommen” – Die Arbeit der ungarndeutschen Journalistin Eva Mayer wurde mit Auszeichnung des Ombudsmannes gewürdigt

Dieser Eintrag wurde seit über zwei Jahren nicht aktualisiert, deshalb können die enthaltenen Informationen veraltet sein.

Sie setze sich seit 55 Jahren unermüdlich, kundig und mit Empathie für die kulturellen Rechte der Nationalitäten ein – hieß es in der Feierstunde bei der Würdigung der Tätigkeit der Ausgezeichneten. Eva Mayer durfte den Preis für ihre herausragende journalistische und kulturelle Tätigkeit übernehmen.

„Diese Anerkennung kam unerwartet, ich freue mich aber sehr darüber”, sagte Eva Mayer, und hob auch hervor, dass der Preis zugleich auch die Anerkennung der vergangenen Jahrzehnte des Nationalitätenjournalismus’ und der audiovisuellen Medien der Nationalitäten sei. „Ich arbeite seit meinem 19. Lebensjahr als Journalistin, habe vieles erlebt, gesehen, vor allem aber interessante Menschen, wertvolle Persönlichkeiten getroffen, und bin manchmal auch in unglaubliche Situationen geraten. Ich bin vor allem als Journalistin der Printpresse tätig, konnte mich aber kurz auch als Filmemacherin ausprobieren. Ich verlor dabei nie mein Interesse an Angelegenheiten der Kultur, Geschichte, Ethnographie, zeitgenössischer Kunst und Literatur der 13 in Ungarn beheimateten Nationalitäten – vor allem aber der Ungarndeutschen. Frau Dr. Sándor-Szalay bin ich für die Auszeichnung und das Interesse an unserer Arbeit dankbar.“

„Wir dürfen nie vergessen, woher wir kommen“ – lautet das Motto von Eva Mayer, die in Badeseck, in einer ungarndeutschen Familie geboren wurde. Der Stolz auf ihre ungarndeutsche Zugehörigkeit und der ständige Drang, für die Gemeinschaft etwas schaffen zu wollen, bestimmen ihr Leben seit ihrer Kindheit an. Das Abitur legte sie am deutschen Nationalitätenklassenzug des József-Eötvös-Gymnasiums Budapest ab. Ab 1962 studierte sie an der juristischen Fakultät der Universität Fünfkirchen, entschied sich aber schließlich für das Schreiben, die Kommunikation und den täglichen Einsatz für die deutsche Gemeinschaft. Im ungarndeutschen Wochenblatt Neue Zeitung berichtete sie 28 Jahre lang über Alltage und Feste der Ungarndeutschen und veröffentlichte Interviews mit herausragenden Persönlichkeiten. Für das Fernsehmagazin Unser Bildschirm drehte sie in den 1990er Jahren vor allem Portraitfilme über ungarndeutsche Künstler. 1994 gründete sie mit Schriftstellerin und Journalistin Maria Ember die interethnische Zeitschrift Barátság, um mit Berichten über Geschichte, Tradition, Kultur und das öffentliche Leben der in Ungarn lebenden 13 Nationalitäten die Verständigung und Akzeptanz im multiethnischen Ungarn zu fördern. Über ihr journalistisches Engagement hinaus beteiligte sie sich auch sehr aktiv am öffentlichen Leben der ungarndeutschen Gemeinschaft, ab 1995 war sie sieben Jahre hindurch auch Vollversammlungsmitglied der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, ihre Arbeit wurde 2014 mit der Ehrennadel in Gold für das Ungarndeutschtum, der höchsten Auszeichnung der LdU gewürdigt.

Teilen