Die traditionelle Baden-Württemberg-Reise in Wort und Bild

Zwischen dem 21. und dem 27. Oktober 2023 verbrachten in der Organisation der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen 27 ungarndeutsche Jugendliche aus Budapest, Eickau, Fünfkirchen, Harast, Keszü, Nadasch, Nadwar, Ödenburg, Schaumar, Seksard, Sirtz, Soltvadkert, Tarian, Tax, Tolnau, Totis, Werischwar, Wesprim, Wetschesch eine Woche mit tollen Programmen miteinander in Stuttgart, Weil der Stadt, Ulm, Ludwigsburg, Gerlingen.

Die Woche hinterließ nicht nur bleibende Eindrücke, sondern förderte auch den interkulturellen Austausch und die Entstehung neuer Freundschaften. Es kann festgestellt werden, dass es nicht nur eine Reise durch die malerischen Städte Baden-Württembergs, sondern auch eine Reise zu neuen Freundschaften und unvergesslichen Erlebnissen war, die durch zahlreiche beeindruckende Programme geprägt wurde.

Wir danken für die großzügige Unterstützung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat und der Ungarischen Regierung.

Lesen Sie die Erlebnisberichte der SchülerInnen!

1. Unser Sonntag begann mit einem gemütlichen Frühstück in der Landesakademie für Jugendbildung in Weil der Stadt. An diesem Tag war unser Reiseziel Ulm, eine wunderschöne Stadt an der Donau, an der Grenze der Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern.

Zuerst besuchten wir hier das Donauschwäbische Zentralmuseum. In zwei Gruppen nutzten wir die Gelegenheit, sowohl die neue Ausstellung „Donau Flussgeschichten“ über den Fluss und seine Menschen als auch die Dauerausstellung „Donauschwaben“ zur Geschichte und Lebenswelt der Deutschen entlang der Donau zu entdecken. Anschließend konnten wir auch an der Erlebnisführung „Mord an der Donau“ mitmachen und die Rätselaufgaben mit historischem Inhalt lösen.

Am Nachmittag erkundeten wir die Stadt Ulm. Ein gemütlicher Spaziergang entlang des Donauufers ermöglichte uns, die historischen Denkmäler der Ansiedlung zu bewundern. Wir besichtigten auch das Ulmer Münster und bestiegen den höchsten Kirchturm der Welt. Die Aussicht auf die Stadt und auf die Donau war einmalig.

Während der verschiedenen Kennenlernspiele und durch das gemeinsame Singen und Tanzen am Abend wurde auf spielerische Weise eine positive Atmosphäre geschaffen, die die Gruppenbindung verstärkte.

Gábor Ábrahám, Antal Gröschl, Xavér Klein, Csenge Suszter, Vencel Szauter, Hanna Till

2. Am Montag konnten wir die Stadt, wo unsere Unterkunft, die Landesakademie für Jugendbildung lag, Weil der Stadt kennenlernen. Im Sitzungssaal des Rathauses wurden wir vom Bürgermeister Christian Walter herzlich empfangen. Während unseres Treffens gewährte er uns interessante Einblicke in die Stadt und erklärte ausführlich seine Aufgaben als Bürgermeister. Es überraschte uns, dass in Deutschland das Amt des Bürgermeisters eine Amtszeit von 8 Jahren hat.

Während der Stadtbesichtigung lernten wir viel Neues, u.a. dass der berühmte Wissenschaftler Johannes Kepler hier geboren ist. Deshalb steht seine Statue am Marktplatz in der Nähe des Keplermuseums, die wir uns angeschaut hatten.

Zum Mittagessen wurden wir von dem ehemaligen und dem jetzigen Bürgermeister der Stadt eingeladen. Wir konnten die traditionelle schwäbische Maultasche ausprobieren, die von einem örtlichen Verein vorbereitet wurde und uns allen sehr geschmeckt hat. Beim Mittagessen erfuhren wir mehr über die Struktur einer gemeinnützigen Organisation in Deutschland. Die anhaltende Begeisterung des ehemaligen Bürgermeisters für die Rettung und Renovierung der ältesten Häuser der Stadt inspirierte viele von uns dazu, sich in der Zukunft als Erwachsene ebenfalls ehrenamtlich zu engagieren.

Danach machten wir einen Abstecher zur Ritter Sport Schokowerkstatt in Waldenbuch. Dort erhielten wir Informationen über die Schokoladenherstellung. Wir konnten das kaum glauben, dass die Fabrik täglich 3 Millionen Schokoladentafeln produziert. Besonders faszinierend war die Möglichkeit, unsere eigenen Schokoladensorten zu kreieren.

Der Abend brachte uns etwas Freizeit in Weil der Stadt. Nach einem köstlichen Abendessen vergnügten wir uns in unseren Zimmern.

Péter Börcsök, Dóra Burger, Balázs Marusa, Alexandra Nick, Emília Saortay

3. Den dritten Tag unserer Reise begannen wir in Gerlingen mit einer Stadtführung. Wir hörten viel über die Geschichte der Stadt, u.a. darüber, welche Beziehung Schiller und seine Familie zu Gerlingen hatte und über die missionarische Vergangenheit von Gerlingen. Die Führung fand ihren Abschluss im örtlichen Stadtmuseum, genauer gesagt im Museum der Deutschen aus Ungarn. Hier trafen wir uns auch mit Vertriebenen und waren zutiefst berührt von ihren Erinnerungen an die Vertreibung. Als Überraschung sangen wir ihnen traditionelle ungarndeusche Lieder.

Zu Mittag aßen wir dann zusammen mit den anwesenden Vertretern der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn, einigen Mitarbeitern der Stadtverwaltung und des Jugendgemeinderates. Die Jugendlichen erzählten über ihre Arbeit und zeigten nachher eines ihrer aktuellsten Projekte, den Jugendtreff. Im Jugendhaus „B15“ verbrachten wir noch einige Zeit mit ihnen, spielten gemeinsame Spiele und führten Gespräche.

Anschließend  fuhren wir nach Ludwigsburg, wo wir das größte unzerstörte Barockschloss Deutschlands besichtigten. Im 18. Jahrhundert gebauten Residenzschloss konnten wir die Räume der Herzogen und Herzoginnen im Originalzustand bewundern. Nach der Schlossbesichtigung gingen einige in die Innenstadt, andere führten einen Spaziergang durch den Märchengarten.

Um den Abend ausklingen zu lassen spielten wir ein „Spin-off“ von “Wer wird Millionär?” mit Fragen über die Geschichte der Ungarndeutschen und andere schwäbische Themen.

Dominik Beszterczán, Fanni Cserkuti, Kitti Kozári, Szabolcs Krupp, Rosemarie Pencz-Amrein, Dávid Tamás

4. Am Mittwoch besuchten wir das Jugendhaus Freiberg am Neckar. Vom Leiter des Hauses erfuhren wir viele interessante Informationen darüber, wie die Einrichtung funktioniert. Wir konnten verschiedene Unterhaltungsmöglichkeiten ausprobieren, darunter Billard, Tischkicker, eine DJ-Ecke, Musikinstrumente, Computerspiele und Darts. Es beeindruckte uns sehr, dass es in Deutschland solch vielfältige Angebote für Jugendliche gibt. Durch diese Reise erhielten wir einen Einblick in das Leben deutscher Jugendlicher, und wir sind dankbar für diese Erfahrung. Es wäre wunderbar, wenn auch in unseren Gemeinden ähnliche Begegnungsstätten für Jugendliche existieren würden.

Den größten Teil des Tages verbrachten wir im Erlebnispark Tripsdrill. Trotz des schlechten Wetters genossen wir die verschiedenen spannenden Attraktionen des Parks. Wir liefen den ganzen Nachmittag von einer Attraktion zur anderen (besonders beliebt war die Achterbahn), probierten fast alles aus. Wir wurden zwar bis auf die Haut durchnässt, aber jeder verlasste den Erlebnispark mit einem Lächeln im Gesicht. Die Dekorationen beeindruckten uns besonders; einige von ihnen erzählten die Geschichte der Schwaben auf faszinierende Weise.

Am Abend diskutierten wir lebhaft über das Jugend- und Vereinsleben der Ungarndeutschen sowie über verschiedene Jugendprojekte. Unsere Gespräche erstreckten sich auch auf die Themen Zugehörigkeit zur Nationalität und das Wertesystem der ungarndeutschen Jugendlichen.

Franciska Ambrus, Eszter Horváth, Léna Klein, Lia Schofhauser, Hanna Skrlyik

5. Den letzten Tag verbrachten wir in Stuttgart. Trotz des regnerischen Wetters lernten wir die Innenstadt durch eine spannende Stadtrally kennen. Wir gingen auch zum Schillerplatz, wo die Schüler aus dem Schiller Gymnasium mit der Schiller Statue ein Foto machten.

Am Nachmittag besuchten wir den Landtag des Bundeslandes Baden-Württemberg. Ein netter, junger Herr informierte uns ausführlich über das Gebäude und die Gesetzgebung. Im Erdgeschoss konnten wir an der Wand die ältesten Einwohner von Baden-Württemberg, die Fisch- und Blumenfossilien betrachten. Im ersten Stock befindet sich der Plenarsaal, wo wir in einem Spiel die Arbeit der Abgeordneten, Präsidentin, Schriftführerinnen und der Stenografen kennenlernen konnten. Wir imitierten sogar die Wahl des Ministerpräsidenten, und konnten dadurch die politischen Entscheidungsprozesse besser verstehen.

Am Abschiedsabend spielten wir ein Quiz: es war eine Wissensprobe über die Erfahrungen der ganzen Woche. Alle von uns erwarben dabei ein gutes Ergebnis. Dafür bekamen wir auch einige kleine Geschenke von der LdU. Anschließend tanzten wir noch auf ungarndeutsche Musik und sangen ungarndeutsche Lieder.

Edina Huszák, Klaudia Klász, Anna Malárik, Áron Szabó, Nóra Virág

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